Mich fasziniert an Skulptur ihr faktisches „Dasein“. Skulpturen können betrachtet, betastet, umschritten, ja sogar beschnuppert und gehört werden. Erst im Zusammenspiel all dieser Sinneserfahrungen erschließt sich ihre gesamte Dreidimensionalität.
Skulpturen sind reale Objekte im Hier und Jetzt, den Gesetzen der Statik unterliegend, und doch hat die Qualität ihrer ästhetischen Existenz nichts Statisches. Skulpturen beeinflussen den Raum, in dem sie sich befinden und werden zugleich von der Atmosphäre ihrer räumlichen Umgebung immer wieder aufs Neue geprägt. Dieses Wechselspiel von Skulptur und Raum ist auch das Thema meiner Bildhauerei.
Meine Arbeiten sind hölzerne Objekte, die nicht nur den Raum, in dem sie sich befinden verdrängen, sondern zugleich in ihrem Inneren Räume beherbergen. Ihre Präsenz bestimmt nicht allein die äußere Form, vielmehr erfahren meine Skulpturen ihre Ästhetik ganz entscheidend durch die Existenz eines Innenraums. Erst durch das Aushöhlen verwandeln sich auf wundersame Weise massive, dumpfe Holzobjekte in leichte, zart klingende Hüllen, die kaum glauben lassen, aus Holz zu sein.