Kathrin Heyer

In meiner Malerei geht es um zwei Dinge: um die Materialität der Farbe und ihre flächige Anordnung auf der Leinwand.

Dabei ist die weiße, frei bleibende Fläche des Bildträgers ebenso wichtig wie die farbige. Schon in meiner Druckgrafik dominierte das Spiel mit den gestalteten und bewusst offen gelassenen Ebenen. Doch anders als in der Grafik, wo das harte, gestaltete Schwarz neben das Papierweiß tritt, rückt in der Malerei nun die Farbe in den Mittelpunkt, die nichts mehr abbildet.

Farbräume entstehen allein durch die Anordnung und Überlagerung von Farbflächen, die mal fließend und transparent, dann wieder deckend und kompakt aufgetragen sind. Meine Malerei unterliegt einem autonomen Prozess, der mir unter anderem durch die Trocknungsphasen auferlegt wird. Sehr stark verdünnte Farbe wird großflächig aufgetragen und bildet in der Trocknung helle und dunkle Partien aus. Weitere farbige Flächen werden so lange gesetzt, bis eine stimmige Anordnung auf der Leinwand entstan­den ist. Dieser Vorgang kann sehr schnell abgeschlossen sein, manchmal aber auch viel Zeit beanspruchen. Wie in der Druckgrafik arbeite ich in der Malerei bewusst nicht mit Skizzen, sondern direkt auf der Leinwand. In diesem Malprozess ist ein wohlüberlegter und gezielter Farbauftrag daher ungemein wichtig.

Die exakten schwarzen Linien, die in meiner Grafik Räume und Figuren entstehen lassen, existieren in der Malerei nicht. Auch Schwarz taucht in meiner Farbpalette nicht auf. Es sind leuchtende, kräftige Farben, die manchmal mit Weiß aufgehellt werden, aber niemals leise sind. Eine gewisse Präferenz von Blau-, Grün- und Rosatönen ist ebenso erkennbar wie meine Affinität zu einem warmen, leuchtenden Gelbton. Sehr vereinzelt sind als Akzente kleine Farbtupfer in Rot und Neon-Pink wahrnehmbar.

www.kathrinheyer.com

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